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Das Hafenmodul

Nachdem meine Flotte im Verlauf der Jahre stetig gewachsen ist, wollte ich mich um ein passendes Hafenmodul kümmern um das Manövrieren im heimischen Becken etwas spannender zu gestalten.  Mit Blick auf die verschiedenen Masstäbe in meiner Modellsammlung fiel meine Wahl auf den Masstab 1:18 wobei dieser bspw. auch gut zu Modellen in 1:20 passt. Grundsätzlich sollte die Anlage aus einem zentralen Hafengelände auf einer Schaumstoffplatte bestehen und über angehängte Stege erweiterbar sein. Nach kurzer Planerei am Reissbrett wurde damit begonnen eine passende Platte zu gestalten, deren zentrale Merkmale ein kleiner Hafenschuppen, sowie den dazugehörigen Lastenkran sind. Das Gebäude wurde aus 4mm Sperrholzplatten gestaltet welches mittels dünnen Leisten eine skandinavische Optik erhielt. Es wurde im typischen Falunrot gestrichen und mithilfe von Ölfarben und Schleifpapier gealtert. Das Dach besteht aus versiegeltem Wellkarton welches ein Rost-Finish erhielt. 

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links, der Schuppen im Rohbau. rechts, Alterungseffekte für authentisches Hafen-Flair

Die Schaumstoffplatte auf dem das Gebäude und der Kran zu stehen kommen wurde mithilfe eine Heissdrahtes und Graniteffekt-Farbe bearbeitet um eine Felsoptik zu erzielen. Die eine Seite der Oberfläche wurde mit dünnen Holzleisten verkleidet, während die andere mit feinem Granulat überzogen wurde. Auch hier wurde wieder mittels Acrylfarben Witterungseffekte eingearbeitet. Der Kran ist eine Eigenkonstruktion der im wesentlichen aus drei Mikro-Servos besteht: eines für das Heben und Senken der Kranarmes, ein 360-Grad Servo um die gesamte Kanzel drehen zu können, sowie ein weiteres 360-Grad-Servo für das Ein-und Abwickeln des Kranseiles . Hier wurde zunächst ein Versuchsaufbau erstellt um die Mechanik zu erproben. Als alles reibungslos funktionierte wurde um die Mechanik herum ein Krangehäuse mit dreibeinigem Podest gebaut. Der Kranarm ist eine Konstruktion aus verlöteten Messingrohren. Die Steuerungselektronik des Kranes ist im Hafengebäude untergebracht, die Kabel zum Kran verlaufen in einem versteckten Schacht unter der Deckplatte des Hafenmoduls.

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links, der gelötete Kranarm. Mitte, fertig erstellter Hafenkran. Rechts, Installation des Kranes auf dem Hafenmodul

Während das Hafengebäude abnehmbar gestaltet wurde um an die ganze Elektronik zu gelangen wurde der Kran aus Stabilitätsgründen fest mit der Grundplatte verbunden. Der Kran erhielt eine Rost-Patina, die Grundplatte wurde durch Grasbüschel und Unkraut optisch aufgewertet. Als nächstes folgte der Bau des Steges der von der Platte hinaus auf das Gewässer führt. Dieser besteht aus geleerten Cola-Dosen, die mit Heissleim luftdicht versiegelt und mit einer Rostfarbe behandelt wurden. Darüber wurde wiederum aus gebeizten Leisten eine Konstruktion gelegt. Ein Anschluss-Stecker sorgt dafür dass von der Grundplatte Strom über den Steg zu etwaigen weiteren Modulen geführt werden kann. 

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Recycling im Modellbau: Der Steg aus Cola-Dosen und Leisten,

Der Hafen sollte neben dem reinen An- und Ablegen auf sonst für etwas Spieltrieb sorgen, daher kamen im Verlaufe des Baus stets weitere Sonderfunktionen hinzu: neben dem ferngesteuerten Kran, kann die Aussen- und Innenbeleuchtung des Gebäudes geschaltet werden, ein Dampfgenerator sorgt für Rauch aus dem Kamin und die kleine Seitentür des Schuppens kann per Servo auf- und zugemacht werden. Hinter dieser Tür wurde eine kleine Garderobe eingerichtet wo sich gerade eine Dame umzieht und erschrocken rausschaut wenn sich die Tür öffnet. Eine simple Funktion, die schon für viele Schmunzler gesorgt hat... 

Weitere Figuren beleben den Hafen und sorgen für eine geschäftige Stimmung am Hafen. 

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Die Bewohner des Hafens. Durch den Einsatz von Figuren können kleine Geschichten angedeutet werden 

Nachdem das Grundmodul und der daran ansteckbare Steg soweit erstellt waren, machte ich mir Gedanken, wie das Modul derart erweitert werden konnte, dass einerseits ein geschützteres Hafenbecken entsteht, andererseits ein weiteres Thema in die Anlage integriert wird. Ich kam zum Entschluss, am Ende des Stegs ein Molenfeuer zu ergänzen. Dieses sollte wiederum auf einer Styropor Grundlage stehen und mit einem kurzen Steg im 90-Grad Winkel mit dem bestehenden Steg verbunden sein.  Nach kurzer Recherche zu Molenfeuer, entschied ich mich für einen oktogonalen, sich verjüngenden Grundkorpus. Das sieht zwar gut aus, bringt aber aufgrund der diversen Winkel einige Konstruktions-Tücken mit sich. Als Material nutzte ich 4 mm Sperrholz, die Zugangstür entstand aus Polystyrol. Die obere Plattform des Molenfeuers erhielt ein aus Draht gelötetes Geländer. Die Verglasung des späteren Signallichts besteht aus einem ausgedienten Kosmetikfläschchen, darauf ist eine Kuppel aus einer Styroporhalbkugel montiert. Entgegen der ursprünglichen Idee, den Strom vom Hauptmodul über Kabel zu beziehen, wurde das Molenfeuer nun Batteriebetrieben gestaltet und kann einfach über kleine Magnete stabil auf der Basis platziert werden.

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Das Molenfeuer in seiner Rohfassung. Rechts, die entprechende Basis welche an den Steg gekoppelt werden kann
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