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Sunseeker Predator 108 

Die Predator von Revell geisterte schon seit langem in meinem Kopf herum allerdings hegte ich stets die Hoffnung ein grösseres Yachtmodell zu bauen, ausserdem wird der Bausatz nicht mehr produziert. Durch einen Baubericht angeregt und weil ich soeben gerade ein Projekt abgeschlossen hatte besorgte ich mir dann doch eine Predator bei einem Händler der noch eine dieser edlen Yachten an lager hatte. Die erste Hürde bestand in der Beschaffung der Komponenten für den Antrieb. Ich wollte dieses Mal kein RTR-Spielzeugboot ausschlachten sondern "richtige" Teile verbauen. Das Original besitzt drei Arneson Oberflächenantriebe und folglich keine Steuerruder. Beim Modell sollte der mittlere Arneson als Plastikbauteil bewahrt werden, die beiden äusseren wollte ich durch 2mm-Wellen mit passenden Propellern ersetzen und das Modell über die unabhängige Ansteuerung der beiden Motoren lenken. 

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Der zusammengesetzte Rumpf mit den angedachten Komponenten für den RC-Antrieb

Der Rumpfbau ist schnell erledigt, da der Rumpf im Grunde aus zwei Rumpfhälften besteht die durch zwei Spanten verstärkt werden. Die angedeuteten Fenster habe ich mit dem Dremel ausgefräst und werde später von hinten abgedunktelte Fenstergläser einsetzen. Weil ich den Rumpf später von Innen beleuchten möchte habe ich ihn innseitig schwarz gestrichen um ein Durchscheinen zu vermeiden. Da die bestellten Kupplungen noch nicht eingetroffen sind, habe ich mich den Aufbauten gewidmet. Nach langem hin und her habe ich mich dazu entschieden das gesamte Deck abnehmbar zu gestalten und so einen grossen Zugang zu den RC-Komponenten zu haben, natürlich in der Hoffnung dass sich dadurch keine Dichtheitsprobleme ergeben. Das Deck besteht aus zwei Teilen und trägt die verschiedenen Elemente der Aufbauten. Das zusammensetzen und bemalen hat Spass gemacht, nur ab und an waren die Teile nicht ganz passgenau. 

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Der Aufbau nimmt langsam Gestalt an und erste Gäste nehmen die Lounge in Beschlag 

Eine Besonderheit des Predator-Bausatzes ist zweifellos die sehr detaillierte Ausführung der Innenräume. Durch die grossen Fensterflächen sind auch nach dem Zusammenbau der Salon sowie die Steuerbrücke einsichtbar. Um das Ganze noch ein wenig mehr hervorzuheben werde ich den Salon beleuchten und damit auch ein wenig Farbe in die Beleuchtung der Predator kommt, sind die drei Monitore der Brücke von hinten mit blauen SMDs hinterlegt. Sobald alle Bestandteile für die beiden Antriebsstränge vorhanden sind, werde ich die Arbeiten am Rumpf fortführen. 

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Links, leuchtende Monitore auf der Brücke. Rechts, eine Schönheit schwebt durch den Salon

Die Komponenten für den Antriebsstrang sind schlussendlich eingetroffen. Die beiden Motoren wurden durch solche der Baugrösse 280 ersetzt und ein Regler mit integrierter Mischfunktion verbaut. Durch diesen lässt sich die Predator komplett über einen einen Knüppel an meiner Fernsteuerung steuern. Die 2 mm-Wellen wurden mit 2K-Kleber eingeharzt und die bestellten 12 mm Messingschrauben darauf montiert. Ein Test in der Badewanne ergab ein zufrieden stellendes Fahrverhalten, auch wenn die Predator wohl nie wirklich ein Rennboot werden wird. Bei diesem Bausatz können Rumpf und Aufbau wirklich bis zuletzt als getrennte Bauteile fertiggestellt werden daher war der Aufbau zum Zeitpunkt des Technikverbaus auch quasi fertiggestellt. Was noch fehlte war die Beleuchtung. Neben den beiden Positionslichtern und dem Toplicht wollte ich noch den Salon , das Cockpit und den Rumpf von innen beleuchten. Hierzu wurde auf SMD LED zurückgegriffen, die dann mit dünnem Kupferlackdraht bedrahtet wurden und durch kleine Löcher im Aufbau auf die Unterseite des Decks führen. Da habe ich eine kleine Platine mit den benötigten Vorwiderständen aufgeklebt, auf derselben Platine wurden auch die beiden LED für die Rumpfbeleuchtung kopfüber angelötet. Die Platine ist mit einem Servokabel am Empfänger angeschlossen, so kann ich alles mit einem Stecker abtrennen und das Deck vom Rumpf trennen. Die Verkabelung  der Beleuchtung war eine ziemliche Fummelei aber die Mühe auf jeden Fall wert: wenn die Beleuchtung an ist, ergibt sich ein sehr stimmiges Bild

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Die hellen Lichter am Masten und die warme Beleuchtung im Innern ergeben einen realistischen Effekt

Als nächstes wurde noch ein kleines Schaltmodul verbaut damit die Beleuchtung per Fernsteuerung geschaltet werden kann. Nun konnte ich mich wieder dem Rumpf widmen. Die Fensteraussparungen wurden von innen mit dunklem Plexiglas verglast und die Reling silbern lackiert. Somit war die Predator nun eigentlich fertiggestellt und bereit das erste Mal zu Wasser gelassen zu werden. Der erste Ausflug an den Teich ergab eine ernüchternde Bilanz: die Predator kam nicht wirklich voran und dies obwohl die beiden 280er Motoren vollgas liefen, die 12mm-Propeller waren einfach zu klein um genug Vorschub zu leisten. Also wurde das Set-up optimiert und zwei 19mm Propeller verbaut, auch wenn diese nun optisch nun leider nicht mehr so gut zum mittleren Arneson-Imitat passen. Zudem mussten die beiden Motoren noch entstört werden da es immer wieder zu Funkstörungen kam sobald die Beleuchtung geschaltet wurde. Auch fand immer wieder ein wenig Wasser seinen Weg durch die Badeplattform in das Rumpfinnere. Mit der Heissklebepistole wurde von innen kurzerhand die Badeplattform abgedichtet. 

Nun läuft alles sauber und die kleine Superyacht macht einen wirklich guten Eindruck auf dem Wasser. Die Manövrierfähigkeit ist dank des Mischers hervorragend, die Predator kann auf dem Teller drehen. 

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Die Predator bereit zum Auslaufen, die Gäste gönnen sich derweil ein Cocktail in der achteren Lounge
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